Das Tor deiner Seele

Der Schamanismus ist geprägt von mystischen und heiligen Erfahrungen, da Schamanismus ein Weg ist, um das Tor deiner Seele zu öffnen.

Aus der Sehnsucht der Seele, mit dem Göttlichen zu kommunizieren, sind mit den Jahrhunderten Zeremonien, Traditionen, Gesänge, Feste, spirituelle Schulen der Einweihung und Religionen entstanden. Techniken und Regeln, die es zu befolgen galt, wurden mit der Zeit wichtiger als die mystische Liebesverbindung mit dem Göttlichen. Es wurde Trennung geschaffen. Statt Einheit wurden Unterschiede gemacht zwischen Lehrer und Schüler, Eingeweihten und Uneingeweihten sowie zwischen Mann und Frau.

Die ursprüngliche Absicht einer Zeremonie bestand darin, den Rahmen und Raum für eine mystische Erfahrung zu schaffen. Die mystische Erfahrung stand dabei im Vordergrund und nicht die Werkzeuge, die dahin führten. Doch das änderte sich mit der Zeit. Es wurde mehr Wert darauf gelegt, die Zeremonien nach strengen Gesetzen und Dogmen zu machen. Man musste sich häufig an eine Glaubensgemeinschaft binden, Gelübde und Versprechen ablegen und nach den Regeln und Dogmen der Gemeinschaft leben. Die Seele wurde damit in ein Korsett gezwängt, in dem nur ganz bestimmte Erfahrungen zulässig waren, und nach denen in der Regel auch gestrebt wurde. Machte man diese Erfahrungen nicht oder erlebte man etwas anderes, fühlte man sich minderwertig der Glaubensgemeinschaft gegenüber. Eine unschuldige mystische Erfahrung und göttliche Offenbarung wurde entweder verhindert oder nur in einem bestimmten Kontext möglich. Spirituelle Erfahrungen wurden etwas, mit dem man sich schmückte wie mit einem Orden, den man für gute Dienste bekam. Sie wurden Gradmesser für die spirituelle Entwicklung des Mitglieds, Probanden oder Schüler.

Auszug aus dem Buch: Schamanismus der Seele von Biank a Denise Albrecht, ISBN: 978-3-8495-3825-5, Tredition Verlag, 2013

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